Der Tiefgang eines Kreuzfahrtschiffs bezeichnet den Abstand zwischen der Wasserlinie und dem tiefsten Punkt des Schiffsrumpfs. Er gibt also an, wie tief das Schiff im Wasser liegt, und muss bei Manövern und der Auswahl der befahrbaren Routen berücksichtigt werden.

Einfluss auf die Stabilität
Ein größerer Tiefgang trägt zur Stabilität eines Kreuzfahrtschiffs bei, da sich der Schwerpunkt des Schiffs tiefer im Wasser befindet. Das reduziert die Krängung (seitliche Neigung) bei starkem Seegang und verbessert den Komfort für Passagiere. Gleichzeitig schränkt ein zu großer Tiefgang die Routenwahl ein und macht das Schiff empfindlicher für Veränderungen der Wassertiefe durch Gezeiten oder Sedimentablagerungen.
Bedeutung für die Schifffahrt
Flache Küstenregionen oder Häfen mit begrenzter Wassertiefe sind für Schiffe mit großem Tiefgang oft nicht erreichbar. Deshalb wird bei der Routenplanung darauf geachtet, dass die Anlaufhäfen über ausreichend tiefe Fahrrinnen verfügen. Fahrrinnen sind speziell markierte und regelmäßig ausgebaggerte Wasserwege, die Schiffen eine sichere Passage durch flache oder schwierige Gewässer ermöglichen. Moderne Kreuzfahrtschiffe haben oft einen Tiefgang zwischen 7 und 10 Metern, was einen Kompromiss zwischen Stabilität und Zugang zu verschiedenen Destinationen darstellt.
Technische Anpassungen
Um die Vorteile eines moderaten Tiefgangs zu nutzen, setzen moderne Kreuzfahrtschiffe auf spezielle Konstruktionsmerkmale wie ausfahrbare Stabilisatoren, flachere Kielstrukturen oder Ballasttanks, die den Tiefgang je nach Bedarf anpassen können. Dadurch können sie sowohl in tieferen Fahrwassern stabil fahren als auch in flacheren Regionen navigieren.