Die Freude auf einem Kreuzfahrt-Schiff kann schnell getrübt werden, wenn Seekrankheit ins Spiel kommt. Seekrankheit ist ein unangenehmes Gefühl von Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Keine gute Kombination mit Urlaub und Schiff. Glücklicherweise gibt es verschiedene Maßnahmen und Tipps, die dir helfen können, Seekrankheit zu vermeiden oder zu lindern. Hier sind die wichtigsten Informationen sowie unsere persönlichen Erfahrungen zu Seekrankheit für dich.
- Seekrankheit vorbeugen
- Seekrankheit Dauer & Ursache
- Seekrankheit Armbänder
- Seekrankheit Medikamente

Ursachen der Seekrankheit
Seekrankheit entsteht durch widersprüchliche Signale, die dein Gehirn von deinen Augen und dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr erhält. Während dein Körper die Bewegungen des Schiffs spürt, sieht dein Auge oft eine statische Umgebung. Das passt nicht zusammen, worauf dein Körper mit den Symptomen wie Übelkeit reagiert.
Meist beginnt die Seekrankheit mit Müdigkeit und Kopfschmerzen, die auch von Schweißausbrüchen begleitet werden können. Häufig kommt es zu Schwindelgefühl und Übelkeit, die auch teilweise zum Erbrechen führen. In seltenen Fällen können Betroffene sogar Kreislaufprobleme bekommen und müssen ärztlich behandelt werden.

Dauer bei einer Kreuzfahrt
Meist führt reiner Zeitablauf zu Gewohnheit und damit zu Besserung, auch wenn das in diesen Momenten eher ein schwacher Trost ist. In aller Regel ist es nach einigen Stunden wieder vorbei und danach deutlich besser auszuhalten.
Auch gehen Seetage mit stärkerem Wellengang vorbei. Unserer Erfahrung nach wechselt das Wetter innerhalb von 3, 4 Stunden oft deutlich. Zudem versuchen die Kapitäne der Kreuzfahrtschiffe bei stärkerem Wellengang das Gebiet zu meiden oder die Fahrtrichtung anzupassen.
Sobald der nächste Hafen in Sicht ist, wird es zudem schnell besser. Denn der Wellengang nimmt ab und fester Boden unter den Füßen mit frischer Luft ist ein klasse Mittel.
Ab dem zweiten, dritten Tag auf See, ist es in der Regel vorbei mit der Seekrankheit. Du hast dich daran gewöhnt, dass alles leicht schwankt. Das ist ganz normal an Bord eines Schiffes.

Wer wird seekrank
Es gibt keine Faustregel, wer seekrank wird. Manche Menschen reagieren stark auf den Wellengang, während andere ihn kaum bemerken. Angeblich leiden mehr Frauen als Männer und mehr jüngere Menschen als ältere an Seekrankheit.
Seekrankheit vorbeugen

Den Witz mit dem Wortspiel vorbeugen oder Minz-Cocktails dazu, ersparen wir euch an dieser Stelle.
Um dein Wohlbefinden an Bord zu verbessern und Seekrankheit zu verkürzen oder vorzubeugen, kannst du folgende Tipps ausprobieren:
- Position an Bord: Wähle eine Position oder Kabine in der Schiffsmitte, da hier die Bewegungen des Schiffes am wenigsten spürbar sind. Auch weiter unten ist die Bewegung geringer. Aus eigener Erfahrung würden wir den Bugbereich meiden und versuchen ein Fenster oder den Horizont im Blick zu haben. Auch Fernseh-Schauen auf der Kabine hilft manchmal ganz gut.
- Frische Luft: Verbringe so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft und blicke auf den Horizont, um das Gleichgewicht zu stabilisieren.
- Leichte Mahlzeiten: Iss leichte, fettarme Mahlzeiten und vermeide Alkohol und Koffein, die die Symptome verschlimmern können.
- Medikamente: Es gibt spezielle Medikamente gegen Seekrankheit, die du vor Reisebeginn oder bei den ersten Anzeichen einnehmen kannst. Dazu gleich mehr.
- Akupressur-Armbänder: Diese speziellen Armbänder üben Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk aus und können Übelkeit lindern. Dazu gleich mehr.
- Ingwer: Ingwer ist ein bewährtes Hausmittel gegen Übelkeit. Ingwertee oder Ingwerbonbons können hilfreich sein.
- Spezielle Kaugummis: Einige schwören auf Reisekaugummis, die du bei Beginn der Reiseübelkeit kauen solltest, um Übelkeit vorzubeugen. Dazu gleich mehr.
- Hydration: Trinke viel Wasser, um hydriert zu bleiben und die Symptome zu mildern.
Der beste Tipp ist, dass die meisten dieser Tipps vorbeugend zu beachten sind. Wenn es dich erst erwischt hat, wirkt kurzfristig erstmal wenig.
Medikamente/ Tabletten/ Kaugummis gegen Seekrankheit

Es gibt viele verschiedene Medikamente (meist Tabletten oder Kaugummis), die mit oder ohne Rezept erhältlich sind und gegen Seekrankheit helfen sollen. Häufig lautet das Stichwort Reiseübelkeit. Dazu gehören z. B.: Dimenhydrinat (Dramamine), Meclizin (Bonine) oder Scopolamin-Pflaster. Lass dich dazu in einer Apotheke beraten. Manche Medikamente machen auch müde, was mich persönlich während der Kreuzfahrt auf einem Seetag allerdings kaum stört.
Die Wirksamkeit ist für mich jedoch begrenzt, auch steht in den meisten Packungsbeilagen, dass die Einnahme ca. 30 bis 45 Minuten vorher zu erfolgen hat. Das geht bei einem Flug noch recht gut, bei einer Kreuzfahrt müsste man schon etwas hellsehen können.
Armbänder gegen Seekrankheit

Gemeint sind damit Akupressur-Armbänder. Diese Bänder üben Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk aus, die mit der Linderung von Übelkeit in Verbindung gebracht werden. Wir haben uns diese Bänder auch besorgt. Geholfen haben diese für uns nicht wirklich. Auch müssen die Bänder wegen des Druckpunktes straff anliegen, was mit der Zeit auch nervt. Du wirst definitiv an Bord einige mit diesen Bändern sehen. Da Anschaffung und Einschränkungen sehr überschaubar sind, würden wir raten, es einfach selbst auszuprobieren.
Verhalten bei Seekrankheit



Wenn du erste Anzeichen von Seekrankheit verspürst, versuche ruhig zu bleiben. Setze dich in eine stabile Position und konzentriere dich auf deine Atmung. Es kann auch helfen, die Augen zu schließen oder dich hinzulegen, um die widersprüchlichen Signale an dein Gehirn zu unterbinden. Eine kurze Ruhephase kann dir helfen, die Symptome zu lindern oder gar zu beenden.
Spätestens wenn die Reederei Einweg-Erbrechensbeutel (so lautet der korrekte Name) aufhängt, weißt du, du bist nicht alleine. Das bedeutet aber auch noch nichts bezüglich Seegang. Erst wenn alles an Deck doppelt verzurrt, die Besteckständer auf den Tischen zusätzlich befestigt werden, der Pool abgelassen wird, dann wirds bewegter.
Wann ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn die Symptome der Seekrankheit schwerwiegend sind und nicht durch die oben genannten Maßnahmen gelindert werden, suche medizinische Hilfe an Bord. Kreuzfahrtschiffe sind mit medizinischem Personal ausgestattet, das dir weiterhelfen kann. Denn Seekrankheit gehört hier zum Tagesgeschäft. Auch wird der Kreuzfahrtdirektor oder Kapitän dazu womöglich Informationen und Tipps durchsagen.
Fazit

Seekrankheit kann unangenehm sein, aber mit den richtigen Vorbereitungen und Maßnahmen kann man die Beeinträchtigungen zumindest spürbar reduzieren. Wähle eine günstige Kabinenlage, halte dich an einfache Ernährungsregeln und habe geeignete Medikamente oder natürliche Mittel zur Hand. So kannst du deine Kreuzfahrt bald wieder in vollen Zügen genießen und die verschiedenen Destinationen ohne Einschränkungen entdecken.
Und wenn dir einmal trotzdem wegen Reiseübelkeit richtig schlecht sein sollte, gehört das vielleicht auch zu einer Seereise, die du ja gebucht hast. Immerhin, es geht vorbei.