Der Kiel eines Kreuzfahrtschiffs ist der zentrale Längsträger am Boden des Schiffsrumpfs, der die gesamte Konstruktion stabilisiert und für die Wasserverdrängung sorgt. Er verläuft von Bug bis Heck und bildet das Rückgrat des Schiffes, auf dem der übrige Rumpf aufbaut.

Funktion und Bedeutung
Der Kiel sorgt für die grundlegende Stabilität eines Kreuzfahrtschiffs, indem er die Kräfte gleichmäßig verteilt, die während der Fahrt durch Wellen, Strömungen und das Eigengewicht des Schiffes entstehen. Allerdings trägt er nicht allein zur Sicherheit bei: Während Segelboote oft mit einem schweren Kiel ausgestattet sind, um ein Kentern zu verhindern, setzen Kreuzfahrtschiffe auf zusätzliche Stabilisatoren, die den Passagierkomfort erhöhen.
Gerade vorne kann der verlängerte Teil des Kiels überstehen, man nennt das einen Wulstbug. Auch wenn dieser meist unter Wasser und kaum sichtbar ist, zeigt eine schematische Kennzeichnung am Bug über Wasser, ob ein solche vorhanden ist. In Häfen gibt es zudem eine Hinweisflagge vorne dafür.
Kiellegung als maritimes Ritual
Die Kiellegung ist eine jahrhundertealte Tradition im Schiffbau und markiert den Beginn der eigentlichen Konstruktion. Dabei wird oft eine Glücksmünze unter den Kiel gelegt, um dem Schiff und seiner Besatzung eine sichere Fahrt zu wünschen. Diese Zeremonie wird auch bei Kreuzfahrtschiffen durchgeführt und markiert die Entstehung eines neuen Ozeanriesen.