Ankern bei Kreuzfahrtschiffen bezeichnet den Vorgang, bei dem das Schiff an einem Punkt im Wasser zum Stillstand gebracht wird, ohne einen direkten Zugang zu einem Anlegeplatz oder Pier an Land zu benötigen.

Dabei wird der Anker in den Meeresboden gelassen, um das Schiff festzuhalten. Kurioserweise hält die schwere Kette das Schiff, so dass bei großen Tiefen der Anker nicht zwingend den Meeresboden erreichen muss.

Dieser Vorgang ermöglicht es Kreuzfahrtschiffen, an Stellen zu „halten“, wo Häfen entweder nicht geeignet oder schlichtweg nicht vorhanden sind, wie beispielsweise bei kleinen Inseln oder geschützten Küstenabschnitten.
Neue Kreuzfahrtschiffe können zudem die Motorsteuerung via „Dynamic Positioning System“ (DPS) so einstellen, dass diese das Schiff mehr oder weniger auf einer Stelle halten – ohne einen Anker werfen zu müssen. Das geht schneller und birgt meist weniger Risiken.

Der Ankerprozess

Beim Ankern wird ein massiver Anker mit einer massiven Kette kontrolliert Richtung Meeresboden gelassen. Moderne Kreuzfahrtschiffe nutzen dabei meist elektronische oder hydraulische Ankersysteme, die präzise Steuerung und Stabilität ermöglichen. Der Anker greift durch das Gewicht der Ankerkette und des Ankers selbst und hält das Schiff bei leichten Wellenbewegungen sicher an seinem Platz.

Für die Positionierung des Ankers wird oft der sogenannte „Platz des Windes“ bestimmt, bei dem der Kapitän den optimalen Ankerplatz in Relation zu Windeinflüssen und Strömung auswählt, um den Komfort und die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten.

Kreuzfahrtschiff mit ausgeworfenem Anker

Anker in der Kreuzfahrtindustrie

Das Ankern wird vor allem in Gebieten angewendet, wo Häfen zu klein oder überfüllt sind. Häufige Ziele für Kreuzfahrtschiffe, die ankern müssen, sind tropische oder landschaftlich besonders reizvolle Küstenregionen, zum Beispiel in der Karibik oder bei europäischen Mittelmeerinseln. An solchen Standorten werden Passagiere dann oft mit Tenderbooten, kleinen motorisierten Booten, an Land gebracht. Diese Praxis erlaubt es Kreuzfahrtunternehmen, exklusive und beliebte Reiseziele in das Programm aufzunehmen, selbst wenn es keine Anlegeinfrastruktur für Hochseeschiffe gibt.

Der Anker ist am Bug angebracht, da dieser Teil des Schiffes zuerst von Wind und Strömung erfasst wird. Dadurch dreht sich das Schiff mit dem Bug in den Wind und wird sicher gehalten.

Herausforderungen und Umweltaspekte beim Ankern

Das Ankern kann für die Umwelt eine Belastung darstellen, insbesondere in ökologisch empfindlichen Gebieten. Der Anker und die Kette können den Meeresboden und Korallenriffe beschädigen, weshalb viele Regionen und Umweltschutzorganisationen Ankerverbotszonen einrichten. In besonders geschützten oder sensiblen Gebieten nutzen einige Kreuzfahrtschiffe moderne Positionierungssysteme wie das „Dynamic Positioning System“ (DPS), das das Schiff ohne Anker durch Motorsteuerung und GPS in Position hält und so den Meeresboden schont.

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