Das „Tendern“ bezeichnet den Vorgang, bei dem ein kleines Boot oder ein motorisiertes Rettungsboot (Tender) verwendet wird, um Passagiere zwischen dem Kreuzfahrtschiff und dem Ufer zu transportieren.

Anwendung

Tender werden auf Kreuzfahrtschiffen eingesetzt, wenn das Schiff „auf Reede liegt“, also außerhalb des Hafens vor Anker geht. Dies geschieht oft in Häfen, die entweder zu klein sind, um ein großes Kreuzfahrtschiff aufzunehmen, oder in denen die Hafeneinfahrt durch Brücken, Untiefen oder andere maritime Hindernisse eingeschränkt ist. Tenderboote, die oft auch als Rettungsboote dienen, transportieren Passagiere sicher und bequem an Land. Das Tendern bietet eine flexible Lösung, um sicherzustellen, dass Passagiere unabhängig von der Hafeninfrastruktur an Land gehen können, wodurch auch abgelegene oder weniger entwickelte Reiseziele für Kreuzfahrten zugänglich bleiben.

Einsatzgebiete

Tender-Boot
Tender-Boot

Tenderboote sind auf Kreuzfahrtschiffen weit verbreitet. Sie werden nicht nur für den Passagiertransport genutzt, sondern können auch zum Transport von Proviant und Material zwischen dem Schiff und dem Ufer eingesetzt werden, wenn direkte Anlegemöglichkeiten fehlen. Besonders in Häfen mit begrenzten Versorgungseinrichtungen sind Tender unverzichtbar, da sie es ermöglichen, dringend benötigte Vorräte und frische Lebensmittel an Bord zu bringen, ohne dass das Schiff den Ankerplatz verlassen muss.

Ein Kreuzfahrtschiff liegt auf Reede, während Tenderboote Passagiere an Land bringen

Historische Bedeutung

Historisch gesehen spielte das Tendern nicht nur bei Kreuzfahrtschiffen, sondern auch bei militärischen und Handelsschiffen eine wichtige Rolle. In Zeiten, in denen Häfen nicht über die heutige moderne Infrastruktur verfügten, mussten große Schiffe oft außerhalb der Hafenanlagen ankern. Die Passagiere und Waren wurden dann mittels Tenderbooten oder kleinen Barkassen an Land gebracht. Besonders bei frühen Seereisen, als die Häfen oft nicht tief genug für große Schiffe ausgebaut waren, war das Tendern eine gängige Praxis. Auch bei Expeditionen in entlegene Gebiete, wo es keine Häfen gab, wurden Tender verwendet, um den Kontakt mit dem Festland zu ermöglichen. Dies machte es möglich, dass Passagiere und Besatzungen trotz der schwierigen Anlegemöglichkeiten an Land gehen oder wichtige Nachschublieferungen erhalten konnten.

Begriffsherkunft

Der Begriff „Tendern“ leitet sich vom englischen Wort „Tender“ ab, was „Versorger“ oder „Zubringer“ bedeutet. Ursprünglich bezog sich der Begriff auf kleinere Boote oder Schiffe, die größere Schiffe mit notwendigen Gütern versorgten. In der Kreuzfahrtbranche hat der Begriff die spezielle Bedeutung des Transfers von Passagieren von und zu einem auf Reede liegenden Schiff angenommen.

Tender-Boote

Die Tender-Boote sind an sich auch Rettungsboote, die sich durch Größe, Antrieb usw. unterscheiden. Wer außen entlang der Rettungsboote spaziert, wird die meist mittig gelegenen größeren Boote erkennen. Das sind vermutlich die Tenderboote.

Planung & Tipps

Die Kapazitäten sind begrenzt. D.h. es wird vermutlich länger und später, bis du von Bord kommst. Denn zuerst muss es praktisch funktionieren, dann kommen die über die Reederei gebuchten Ausflüge und dann erst werden die Kapazitäten nach und nach frei verfügbar.

In der Regel pendeln 2 oder 3 Tender-Boote zwischen Kreuzfahrtschiff und Ufer. Je nach Entfernung dauert eine Fahrt 10–20 Minuten.

Um ein Chaos in den unteren Treppenhäusern zu vermeiden, werden Zeit-Slots vergeben, die meist mit Begriffen wie Ländernamen beschrieben sind. So gelangen nur die Personen in den engen Raum nach unten, die auch in die Boote passen.

Beispiel Buchung Tenderzeiten
Beispiel Buchung Tenderzeiten

Versuche frühzeitig einen Platz zu ergattern, denn unserer Erfahrung nach verzögern sich die Zeiträume sowieso zunehmend nach hinten. Aus 10 Uhr kann sann schnell 11:30 Uhr werden und man ist erst um 12 Uhr an Land. Da es auch zurück früher gehen muss, bleibt dann nur wenig Zeit an Land.
Zurück werden übrigens keine festen Zeiten vergeben, aber mit Wartezeiten ist vor allem zum Ende der Fahrten zu rechnen.
Keine Sorge übrigens wegen Seegang. So nah am Wasser und mit Blick nach uaßen, ist das in der Regel für die paar Minuten kein Thema.

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Margit & Robert
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