Eine Reede ist ein sicherer Ankerplatz für Schiffe in küstennahen Gewässern, aber außerhalb eines Hafens. Reeden werden von Schiffen genutzt, um bessere Wetterbedingungen abzuwarten oder auf die Einfahrt in einen Hafen zu warten. Kreuzfahrtschiffe nutzen die Reede, um Passagiere mit Tender-Booten an Land zu bringen, wenn ansonsten keine (freien) Anlegeoptionen vorhanden sind.

Lage

Zum Schutz der wartenden Schiffe liegt eine Reede typischerweise in einer Bucht oder hinter einer natürlichen Barriere, die Wind und Wellen abschirmt. Der Schutz ist jedoch nicht auf dem gleichen Niveau wie die Sicherheit, die ein Hafen bieten kann.

Eine Reede kann bis zu 5 Kilometer vom Ufer entfernt sein.

Beispiel Cuxhaven

Ein bekanntes Beispiel ist die Reede von Cuxhaven, die an der Mündung der Elbe in die Nordsee liegt. Diese Reede wurde historisch von Handelsschiffen genutzt, die auf Hochwasser oder günstige Wetterbedingungen warteten, um sicher die Elbe hinauf nach Hamburg zu gelangen.

Frachtschiff auf Reede in Cuxhaven

Auch vor großen Industriehäfen warten Schiffe auf ihre Abfertigung. Auch haben wir etwa vor Shanghai sehr viele kleinere Öltanker gesehen, deren Eigner auf höhere Ölpreise warten. Ein anderes Beispiel ist der Panama-Kanal, durch den nur eine bestimmte Anzahl von Schiffen fahren können, wodurch es teilweise zu „Stau“ vor der Einfahrt kommt.

Historische Bedeutung

Reeden waren für die Geschichte des Seeverkehrs von entscheidender Bedeutung. Vor der Entwicklung moderner Häfen und Navigationssysteme waren Reeden oft die einzigen Orte, an denen Schiffe sicher ankern konnten. Sie waren Sammel- und Warteplätze für Konvois, Handelsflotten oder militärische Schiffe. In Zeiten des Segelschiffverkehrs warteten Schiffe dort auf günstige Winde oder auf das Auslaufen des Geleitschutzes.

Wenn im Rahmen deiner Route Tenderhafen oder Reede steht, bedeutet das, dass dein Kreuzfahrtschiff hier nicht im Hafen liegen dürfte. Entweder gibt es kein geeignetes Pier bzw. keinen passenden Kai oder keinen freien Platz. Der Zeitplan und die Planung wird dann schwieriger. Mehr dazu bei Tendern.

Begriffsherkunft

Der Begriff „Reede“ stammt aus dem Niederdeutschen und leitet sich vom Wort „rede“ ab, was „Ankerplatz“ bedeutet. Das Wort hat seinen Ursprung im Niederländischen und wurde in der Schifffahrtssprache des Nord- und Ostseeraums übernommen. Auch in anderen Sprachen, wie dem Englischen („roadstead“), gibt es ähnliche Begriffe, die auf denselben Ursprung zurückzuführen sind.

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