Das Bunkern oder die Bunkerung bei Kreuzfahrtschiffen bezeichnet das Auffüllen von Treibstoff und ggf. Nahrungsmittel, um die Versorgung während längerer Reisen sicherzustellen. Dies geschieht in der Regel in speziell dafür ausgerüsteten Häfen und ist ein zentraler logistischer Prozess bei der Planung und Durchführung von Kreuzfahrten.

Bunkern bei einem Kreuzfahrtschiff
Bunkern bei einem Kreuzfahrtschiff

Ablauf des Bunkervorgangs

Das Bunkern umfasst den Transfer von Treibstoff vom Hafentank oder Tanklaster in die Treibstofftanks des Kreuzfahrtschiffs. Diese Tanks können je nach Schiffsgröße mehrere Tausend Tonnen Schweröl oder auch Marine-Dieselöl aufnehmen. Der Vorgang wird von speziell ausgebildetem Personal überwacht, um die Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten, da der Umgang mit großen Mengen Treibstoff ein erhebliches Risiko birgt. Während des Bunkerns werden Sicherheitsmaßnahmen beachtet, etwa der Einsatz von Feuerlöschsystemen und das Tragen von Schutzkleidung, um Unfälle und Umweltverschmutzungen zu vermeiden.

Teilweise werden auch Bunkerboote eingesetzt, wie im Bild oben.

Während der Ölaufnahme oder Abgabe ist vor allem das Rauchen auf der betreffenden Seite untersagt. Es erfolgen mehrfach Durchsagen dazu.

Umweltaspekte und Regularien

Das Bunkern bei Kreuzfahrtschiffen unterliegt strengen Umweltvorschriften, die den Ausstoß von Schadstoffen regulieren. In vielen Regionen gelten inzwischen Emissionskontrollgebiete (ECA, Emission Control Areas), in denen nur besonders schadstoffarmer Treibstoff verwendet werden darf. Zudem kommen immer häufiger Alternativen zum klassischen Schweröl zum Einsatz, darunter schwefelarmer Diesel und vermehrt auch Flüssigerdgas (LNG). Der Wechsel hin zu umweltfreundlicheren Treibstoffen ist eine Herausforderung, da das Bunkern von LNG etwa eine spezielle Infrastruktur erfordert, die viele Häfen erst ausbauen müssen.

Ein Kreuzfahrtschiff kann je nach Größe zwischen 2.000 und 10.000 Tonnen Treibstoff in seinen Bunkertanks lagern, was für mehrere tausend Seemeilen Fahrt reicht. Über die Treibstoffkosten erfährt man an Bord leider nur selten genaue Zahlen.

Herausforderungen in der Logistik und den Kosten

Die Logistik des Bunkerns ist komplex, da Kreuzfahrtschiffe oft verschiedene Häfen anlaufen und ihre Treibstoffreserven vorausschauend kalkulieren müssen. Zusätzlich unterliegen die Kosten für Schiffstreibstoff starken Preisschwankungen, was die Bunkerung zu einem kostenintensiven Teil der Kreuzfahrt macht. Viele Reedereien analysieren daher die günstigsten Bunkerhäfen entlang der Routen und passen die Reiseplanung entsprechend an, um Kosten zu optimieren. Da Treibstoffkosten einen wesentlichen Teil des Betriebskostenbudgets ausmachen, ist eine effiziente Bunkerplanung entscheidend für die Rentabilität von Kreuzfahrtschiffen.

Wortherkunft

Der Begriff „Bunkern“ stammt ursprünglich aus der Seefahrt und leitet sich vom englischen Wort „bunker“ ab, das wörtlich „Kohlebehälter“ oder „Lagerraum“ bedeutet. In der Dampfschifffahrt des 19. Jahrhunderts wurden Kohlenbunker an Bord eingerichtet, um die großen Mengen Kohle für den Schiffsbetrieb zu lagern. Die Handlung des Kohleaufnehmens und Lagerns wurde dann als „bunkern“ bezeichnet. Mit der Umstellung auf Öl als Treibstoff Anfang des 20. Jahrhunderts übertrug sich der Begriff auf das Einfüllen von flüssigem Brennstoff in die Treibstofftanks.

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